Als Mieter muss man in der Regel mit fertigen Gebäuden Vorlieb nehmen und sich darin bestmöglich einrichten. HIAG geht bei der Entwicklung ihrer Areale einen anderen Weg: Die Anforderungen, die Mieter an ihr zukünftiges Domizil haben, werden bereits im Vorfeld eruiert und bestmöglich integriert. Auch im The Hive verlief der Prozess so. «HIAG war bereit, für uns ein Gebäude nach unseren Bedürfnissen zu bauen», sagt Fabrice Pralong, Operations Manager von LEM. Das sei entscheidend gewesen für die Standortwahl (siehe Interview). Anfang des Jahres 2022 verlegte LEM, ein global führender Schweizer Produzent von Sensoren zur Messung von Strom und elektrischer Spannung, seinen Hauptsitz in den neuen Campus. Einen Katzensprung von Genf entfernt, sind nun Verwaltung, Entwicklung und Forschung sowie Produktion unter einem Dach vereint. «Wir haben genau das gebaut, was der Mieter LEM wünschte», sagt Thierry Charlier, der zuständige Projektentwickler von HIAG. 

Hightech in naturnaher Umgebung
Ein weiterer entscheidender Faktor sei der «Spirit» gewesen. The Hive ist designt als Campus für Innovation und Hightech, der auf Zusammenarbeit und Austausch ausgerichtet ist – entsprechend seinem Namen: «Hive» bedeutet so viel wie «Bienenkorb». Dies alles eingebettet in eine attraktive Umgebung mit Begegnungszonen und viel Natur. Man kann hier unter Bäumen spazieren oder Pingpong und Pétanque spielen. Das Konzept dürfte in der Schweiz einzigartig sein. LEM fühlte sich sehr angezogen von der Umgebung und der Infrastruktur, bestätigt Fabrice Pralong. «Firmen wie LEM beschäftigen viele Talente», sagt Projektentwickler Thierry Charlier. Diese hoch qualifizierten jungen Mitarbeitenden seien gewohnt, in einem hochwertigen Umfeld zu arbeiten. «Um sie im Unternehmen halten zu können, müssen die Arbeitsbedingungen attraktiv sein.» The Hive biete dazu beste Voraussetzungen. Und dies an guter Lage: Das Areal verfügt über einen eigenen Anschluss an den ÖV, nur wenige Fahrminuten vom Flughafen Genf und vom Bahnhof Zimeysa entfernt, in Nachbarschaft des renommierten CERN.

Ein Zentrum für die Techbranche
Wichtig war für LEM nicht zuletzt, dass mit Hewlett Packard (HP) bereits ein führendes Unternehmen aus dem Techbereich am Standort präsent war. HIAG baute für HP auf dem Gelände einen neuen europäischen Hauptsitz, der 2017 eröffnet wurde. Das bisherige Bürogebäude von HP wurde nach Minergie-Standards renoviert und steht Mietern offen. Der amerikanische Computergigant beschäftigt hier nun mehr als 400 Mitarbeitende. Zusammen mit LEM bildet er den Kern des Technologieclusters. Dabei profitieren die Firmen auch von der Möglichkeit, auf dem Campus Veranstaltungen abzuhalten. Im Hive Innovation Lab können Räume für Meetings, Events und Konferenzen gemietet werden. Hinzu kommen Co-Working-Spaces und Büroflächen, die ein weiterer Mieter, Regus, anbietet. Diese sind gerade für Start-ups interessant. Zum Mieterservice gehört zudem, dass ein Bewirtschafter von HIAG auf dem Gelände präsent ist und bei Anliegen zur Verfügung steht.

Trendiger Treffpunkt
Im Zentrum des Campus liegt das Restaurant Luigia. Die Gastrokette betreibt neben einem italienischen Lokal ein Ausbildungszentrum, die Luigia Academy, und ein Labor, in dem kulinarische Forschung nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft betrieben wird. Ein Teil der Nahrungsmittel wird in Gärten auf dem Gelände angebaut. Noch ist das Areal mitten in der Entwicklung, rund die Hälfte ist noch nicht bebaut. Einzigartig an The Hive ist die Zertifizierung nach ISO 26000. Diese erfolgte aufgrund der hohen Standards in Bezug auf sozial verantwortliches Handeln und Nachhaltigkeit. Es dürfte sich um das einzige Areal in der Schweiz mit diesem Zertifikat handeln. Nachhaltig ist auch die «Hardware» des Campus, was sich unter anderem an der Verwendung von umweltfreundlichen Baumaterialen, der Nutzung von Solarenergie und energiesparenden Kühl- und Heizsystemen zeigt. Und all das eingebettet in viel Grün. Artenreiche Wiesen und Baumgruppen laden zum Verweilen ein. Selbst Bienen bevölkern das Gelände. So produziert der Campus sogar eigenen Honig. Direkt aus der Wabe, dem «Hive» eben.

3 Fragen an Fabrice Pralong, Operations Manager LEM