Knochenarbeit & Kreativität
zurückZwischennutzung bringt Perspektiven
Publiziert: 23. April 2024
Die zukunftsfähige Nutzung ehemaliger Industrieareale will gut geplant sein. HIAG spielt mit ihrer langjährigen Erfahrung eine wichtige Rolle in der Entwicklung ganzer Quartiere. So auch in Genf, wo die Vision eines dynamischen Stadtviertels mit Schwerpunkt auf Sport, Gesundheit und Freizeit Gestalt annimmt.
Genf hat ehrgeizige Pläne. Im Dreieck zwischen Genf, Lancy und Carouge, genauer gesagt in den Stadtteilen La Praille, Les Acacias und Les Vernets, soll im nächsten Jahrzehnt auf einer Fläche von 230 Hektar ein neues Stadtzentrum entstehen. Mit bis zu 12’000 Wohnungen, über 6’200 Arbeitsplätzen sowie einer attraktiven Infrastruktur und öffentlichen Einrichtungen wird «Praille-Acacias-Vernets» (PAV) nach seiner Fertigstellung Platz für rund 24’000 Menschen bieten. Es handelt sich somit um eines der grössten Stadterneuerungsprogramme in Europa. Vom ehemaligen Industriegebiet soll es in einen attraktiven Lebensraum umgewandelt werden, wo die breite Bevölkerung zusammenkommt.
Ein Areal in Transformation
Auch HIAG ist Teil dieses Grossprojekts. Mit ihrem Areal Porte Sud kommt der Immobilienentwicklerin darin eine besondere Rolle zu. Sie hat das ehemalige Industrieareal, das in unmittelbarer Nachbarschaft des Stade de Genève liegt, im Baurecht erworben. Neben einem breiten Angebot an Dienstleistungen in den Bereichen Sport, Gastronomie und Gesundheit soll das neu entstehende Stadtquartier auch den Bau von Büro- und Einzelhandelsflächen mit flexiblen und innovativen Konzepten berücksichtigen. Ziel ist es, einen Standort zu entwickeln, der für Besucher und Mieter gleichermassen attraktiv ist – und der damit prägend für das künftige Stadtbild sein wird.
Grosses ist geplant
«Porte Sud soll zu einem Ort des Arbeitens, Lebens und der Aktivität werden. Zugrunde gelegt wird dabei das Konzept der 15-Minuten-Stadt mit einer regionalen Infrastruktur», erklärt der Arealentwickler David Engel die Ambitionen von HIAG. «Es geht darum, eine Stadt in der Stadt zu schaffen, einen Ort, der zu jeder Tages- und Nachtzeit lebt und sich damit Städten wie London und New York annähert.» Was wie ein kühner Plan klingt, steht bereits auf einem soliden Fundament. Seit 2020 werden Workshops mit öffentlichen und privaten Partnern veranstaltet. Sie kamen zu folgendem Schluss: Porte Sud bietet die besten Voraussetzungen, um ein solches Vorzeigeprojekt zu werden. Das Areal ist über den Bahnhof Lancy Bachet direkt an die RER-Linie Léman Express angeschlossen und auch über das Strassennetz leicht erreichbar. «Als eine der drei Säulen des PAV, zusammen mit Lancy-Pont-Rouge und Pointe Nord, wird Porte Sud auch ein symbolisches Eingangstor zum Genf der Zukunft sein.»
Übergangsphase bietet Chancen
Bis es so weit ist, werden noch einige Jahre vergehen. Obwohl die konkrete Planung gerade erst begonnen hat, befindet sich Porte Sud aber bereits inmitten einer tiefgreifenden Transformation. HIAG plant, bis 2030 mit dem Bau zu beginnen. Dabei stehen vielfältige Herausforderungen an: In der Übergangsphase müssen die Weichen gestellt werden, um Porte Sud auf lange Sicht im Umfeld zu verankern – als attraktiven Gewerbestandort wie auch als Areal mit Freizeit- und Sportaktivitäten. «Wir wollen den Standort bis zum Projektstart durch Zwischennutzungen beleben», sagt Patrick Japhet, Leiter Westschweiz bei HIAG. «Sowohl bei der Bevölkerung als auch bei potenziellen Interessenten wollen wir Sichtbarkeit schaffen und sie bereits heute mit dem Ort vertraut machen.» Diese Zwischennutzungen tragen massgeblich zur Identitätsbildung eines neu zu entwickelnden Areals bei. Doch auch der wirtschaftliche Aspekt darf nicht unterschätzt werden: «Damit generieren wir bereits in der Übergangsphase einen Ertrag, mit dem die hohen Entwicklungskosten mitgetragen werden können.»
Raum für die Entwicklung neuer Ideen
HIAG verfolgt dieses Zwischennutzungskonzept auf vielen ihrer Areale sehr erfolgreich. Der Schwerpunkt liegt darauf, attraktive Lebensräume für die Zukunft zu schaffen, wo Menschen und Unternehmen sich individuell entfalten können. So bekommen neben etablierten Unternehmen auch Start-ups und junge Unternehmen die Chance, ihr Business in einem inspirierenden Umfeld zu entwickeln. HIAG bietet ihnen dafür gute Bedingungen. Auf dem Areal Porte Sud sind aktuell rund zehn temporäre Mieter ansässig. Der erste von ihnen war 2016 der Club «Village du Soir». Damals nutzten ein paar junge Leute die Gelegenheit, dem aus ihrer Sicht etwas verschlafenen Genf nächtliches Leben zu verleihen. Der Plan ging auf. Heute ist das Village du Soir mehr als nur ein Club, es ist auch ein Nachtmarkt mit kleinen Restaurants und Geschäften sowie saisonal wechselnden Attraktionen im kulturellen Bereich. Damit zieht es ein vielfältiges Publikum aus der ganzen Region an.
«Das Village du Soir ist ein integraler Bestandteil des Projekts Porte Sud.» Patrick Japhet, Leiter Westschweiz
Vielversprechende Zukunft
«Wir wollen den Standort bis zum Projektstart durch Zwischennutzungen beleben. Damit generieren wir bereits in der Übergangsphase einen Ertrag, mit dem die hohen Entwicklungskosten mitgetragen werden können.» Patrick Japhet, Leiter Westschweiz